Frauenboxen ist salonfähig
„Raus aus der Schmuddelecke“, so titelte die Zeit in ihrer Ausgabe vom 2. September 2009 ihren Artikel über das Frauenboxen. das im Übrigen nicht erst seit Regina Halmich in der Szene beobachtet, belächelt oder argwöhnisch betrachtet wurde. Bereits im 18. Jahrhundert boxten sich Frauen nicht nur durch‘s Leben, sondern auch durch die diversen Veranstaltungen, die vornehmlich auf Jahrmärkten und in Varietes stattfanden. Und ausgerechnet Joe Edwards, der wichtigste Pionier des deutschen Boxsports schrieb in seinem 1911 erschienenen Lehrbuch: Es gibt keine Leibesübung, die den Damen jugendliche Grazie, geschmeidige Bewegungen und den Kern der Gesundheit besser bewahrt als das Boxen. Geschmeidig war denn auch der Schlag von Regina Halmich, der Stefan Raab 2001 die Nase brach und das Frauenboxen plötzlich in den Fokus der Öffentlichkeit rückte.
Doch bereits seit dem 1. Internationalen Frauenboxturnier im Jahre 1997, erfreute sich der Frauenboxsport einer gewissen Popularität. Die spektakulären Auftritte von Regina Halmich und Christine Nigg, Jacquie Fazier und Laila Ali trugen maßgeblich dazu bei, den Boxsport auch für Frauen salonfähig zu machen.
Mit Christina Hammer hat der Frauenboxsport derzeit eine sehr beachtenswerte Persönlichkeit hervorgebracht. Hammer, lange Zeit ungeschlagen im Ring, fing bereits mit 13 Jahren an zu boxen und wechselte mit 16 ins Profilager. Sie legte eine steile Karriere hin, die erst am 19. April 2019 mit der Niederlage nach Punkten gegen Claressa Shields in Atlantic City, im größten Frauenboxkampf aller Zeiten, einen Knick erfuhr. Dies allerdings tut der steigenden Popularität des Frauenboxsports keinen Abbruch. Im Gegenteil. Immer mehr Frauen entdecken das Boxen für sich.
Geballte Frauen-Power im Ring
Aggressionen und Stress abbauen, die eigene Kraft spüren, Grenzen ausloten – Frauenboxen ist eine gute Möglichkeit, all dies praktisch umzusetzen. Im Ring sind neben Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen auch Reaktionsschnelligkeit und ein starker Wille gefragt. Volle Frauen-Power eben. Beim Training nicht zu kurz kommt der Body-Shape-Effekt: Frauenboxen ist eine tolle Möglichkeit, Kalorien zu verbrennen und Muskeln aufzubauen. Der Erfolg stellt sich bereits nach wenigen Trainingsstunden ein und motiviert zum weitermachen.
Das Training bestseht im wesentlichen aus folgenden Elementen:
- Aufwärmtraining (Seilspringen, Laufen) – trainiert Bein- und Hüftmuskulatur
- Kräftigungsübungen (z. B. Liegestütze) – trainiert Rumpfmuskulatur und Körperspannung
- Schlagübungen (z. B. am Sandsack) – trainiert Ausdauer und Kraft
praktisches Training mit einer Partnerin (Sparring) – trainiert Geschicklichkeit und Reaktion
Positiver Nebeneffekt: Das gute Körpergefühl, dass sich während des Trainings einstellt, gibt auch im Alltag mentale und körperliche Stärke und mehr Selbstsicherheit. Die Ausstrahlung verändert sich. Frauen, die aktives Boxtraining betreiben, treten sowohl im Berufs- als auch im Privatleben selbstbewusster auf, sind ausgeglichen und haben einfach eine sehr positive Ausstrahlung. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist die Möglichkeit der aktiven Selbstverteidigung im Falle eines Angriffs. Statt dem Angreifer völlig unvorbereitet gegenüberzustehen, reagieren Boxerinnen blitzschnell, greifen auf eingeübte Kampftechniken zurück und sind damit in der Lage, sich selbst aus Gefahrensituationen zu befreien.
Keine Altersbeschränkung für Frauenboxen
Frauenboxen kennt keine Altersgrenzen: Bereits Kinder können in vielen Vereinen spielerisch beim Kinderboxen ihre Grenzen ausloten und nach oben sind altersmäßig keine Grenzen gesetzt. Freude an der Bewegung, Spaß an der (wiedergewonnenen) Fitness, ein gutes Körpergefühl, eine straffe Muskulatur und eine positive Ausstrahlung sind für Frauen aller Altersklassen erstrebenswert.
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Spezielle Trainingszeit nur für Frauen
Lass dich u. a. von den Trainerinnen Uschi Gottlob , Sara Worthoff und Ilka Passvant in die Geheimnisse des Boxsports einweihen!
Trainingszeiten für Frauen in den Boxclubs Kurze Rippe und Worthoff Boxsport:
Fr.: 19:00 – 20:30 Uhr
Weyerstr. 57 – 50676 Köln – Nähe Barbarossaplatz
Krefelder Strasse 18 – 20 – 50670 Köln